[PESI]
Aufbau des Projekt-Berichts
-- Abstract --
0. Einleitung
1. Theorie
2. Methode
3. Ergebnisse
4. Diskussion
5. Literatur
6. Anhang
Abstract
Im Abstract (Kurzzusammenfassung) stellen Sie in maximal 20
Zeilen a) Fragestellung, b) Theorie, c) Methode und d) Kernergebnisse Ihrer Studie vor.
Der Abstract wird ganz am Ende geschrieben, wenn der Projekt-Bericht fertig ist.
Typischerweise muss ein Abstract mehrmals umformuliert werden, bevor er wirklich kurz,
knackig und informativ ist. Profis liefern sowohl einen deutsch- als auch einen
englischsprachigen Abstract (dies ist aber optional!).
0. Einleitung
Wie Sie Ihren Projekt-Bericht schreiben sollen?
Zunächst einmal: Finden Sie einen interessanten Einstieg in Ihr Thema (z.B. ein Zitat
oder eine provokative Frage). Verdeutlichen Sie die Relevanz Ihres Themas (z.B. welchen
Stellenwert hat das Thema im Kontext des Internet-Sex-Diskurses oder im Kontext gängiger
sexualpädagogischer Praxis etc.). Beim "Thema" sollte es sich bereits um eine
präzisierte Fragestellung handeln. Kommen Sie auf den Punkt! Für die Einleitung genügen
1-3 Absätze.
1. Theorie
Stellen Sie den theoretischen Hintergrund dar, vor dem Sie ihre
präzisierte Fragestellung bearbeiten wollen. Präsentieren Sie die zentralen
pädagogisch-psychologischen Konstrukte und nutzen Sie möglichst aktuelle Literatur. (Die
Mehrzahl der Literaturangaben sollte aus den 90er Jahren stammen!) Begründen Sie, warum
Sie die von Ihnen gewählten theoretischen Modelle gewählt haben - nennen Sie die
Stärken der Modelle, aber weisen Sie auch auf mögliche Schwächen hin (z.B.
Einschränkung des Geltungsbereiches, vernachlässigte Aspekte, problematische
Vorannahmen). Setzen Sie beim Publikum ein Grundwissen hinsichtlich Internet und
Psychologie voraus. Sie müssen nicht erklären, was eine WWW-Seite ist oder was man unter
sozialer Kommunikation versteht. Erster Schritt: Schreiben Sie den Theorie-Teil. Zweiter
Schritt: Verknappen und konzentrieren Sie den Theorie-Teil radikal. 1-4 Seiten
sollten ausreichen. Vermeiden Sie umständliche Begriffs-Klärungen, dröge
Literatur-Zusammenfassungen und langweilige Erläuterungen - damit nerven Sie sich selbst
und das Publikum. Verweisen Sie stattdessen pointiert auf die Literatur und führen Sie
nur solche Konzepte und Ideen in Ihrem Theorie-Teil aus, die Sie selbst spannend finden
und die Sie in ihrer empirischen Arbeit aufgreifen!
2. Methode
Machen Sie deutlich, ob und welche Hypothesen Sie prüfen wollen
und/oder welche Fragestellung Sie ohne konkrete Vorhersage explorieren wollen. Dann
begründen Sie
- die Wahl Ihrer Stichprobe bzw. Ihres Materials,
- die Wahl Ihrer Datenerhebungsmethode/n und
- die Wahl Ihrer Auswertungsmethoden.
Setzen Sie beim Publikum ein Grundwissen in Forschungsmethoden
voraus. Sie müssen nicht erklären, was eine Inhaltsanalyse ist. Sprechen Sie besondere
methodische und ethische Probleme der Internet-Forschung an, sofern sie für Ihr Projekt
relevant sind. Idealerweise sollte eine andere Person anhand Ihres Methoden-Teils in der
Lage sein, Ihre Studie zu replizieren. Umfangreiche Instrumente (Kategoriensysteme,
Interview-Leitfäden, Fragebögen etc.) kommen in den Anhang, da Sie den Lesefluss
stören. Für den Methoden-Teil sollten 1-3 Seiten (ohne Anhang) genügen.
3. Ergebnisse
Stellen Sie die Ergebnisse in gut gegliederter Weise dar - am besten
anhand einer Liste von Einzel-Fragestellungen und Hypothesen. Finden Sie einen Mittelweg
zwischen Anschaulichkeit (z.B. Beschreibung von Einzelfällen, Zitate) einerseits und
Generalisierung andererseits (Zusammenfassung von Einzelbefunden, vorsichtiges Angeben von
Trends etc.). Stellen Sie erst die allgemeinen/wichtigsten Ergebnisse dar und kommen Sie
dann zu den Detailfragen und Nebenaspekten. Im Ergebnis-Teil sollten sich Rückverweise
auf den Theorie-Teil befinden. 1-5 Seiten wären hier angemessen.
4. Diskussion
Hier fassen Sie die Studie zusammen und ziehen ein Fazit. Was waren
die wichtigsten Ergebnisse? Gab es überraschende Befunde? Standen Sie vor unerwarteten
methodischen oder inhaltlichen Problemen? Welche Fragen sind offengeblieben und könnten
in weiteren Studien aufgegriffen werden? Welche praktischen Konsequenzen lassen sich aus
Ihren Ergebnissen ableiten? Denken Sie daran, dass manche Leute von einem
Untersuchungsbericht als erstes (und ggf. einziges) die Diskussion lesen! 1-2 Seiten
wären okay. Idealerweise enden Sie mit einer pfiffigen Pointe.
5. Literatur
Nein, hier ist nicht nur Sorgfalt gefragt, sondern A-k-r-i-b-i-e!
Alle Literaturangaben im Text müssen im Literaturverzeichnis erscheinen (bitte mehrmals
überprüfen). Die Quellenangaben müssen zudem in standardisierter Weise formuliert sein.
Zitieren Sie Literatur wie es von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs)
offiziell vorgegeben ist in den "Richtlinien zur
Manuskriptgestaltung". Als Vorbild können Sie sich an der "Psychologischen
Rundschau" orientieren, in der Richtlinien-konform publiziert wird. Es gibt 1001
Varianten, Literatur-Quellen zu zitieren. Wir folgen brav der DGPs! Nehmen Sie das
Literaturverzeichnis nicht auf die leichte Schulter - denn sonst wird es von Fehlern nur
so wimmeln.
6. Anhang
Umfangreiche Instrumente (Kategoriensysteme, Interview-Leitfäden,
Fragebögen etc.) kommen in den Anhang, da Sie den Lesefluss stören
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